Photovoltaikanlagen liefen Strom, der gerade in der jetzigen Zeit dringend benötigt wird um nicht nur in privaten Haushalten die Kosten zu senken, sondern auch Firmen zu versorgen damit diese nicht in den Konkurs gehen müssen. Es wird immer damit geworben, wie einfach und kostensparend diese Art der Stromgewinnung ist. Ja, das ist sie auch, wenn die Anlagen dann den behördlichen Papierkrieg erfolgreich hinter sich gebracht haben und endlich fertig montiert Sonnenenergie in Strom umwandeln dürfen. Papierkrieg, behördliche Stolpersteine?
Anlagen, die seit rund einem Jahr betriebsbereit sind, dürfen nicht ans Netz gehen. Das liegt an den Behörden, die die Inbetriebnahme verhindern. Die Anlagen benötigen mittlerweile einen Stempel von einem Zertifizierungsbüro, dass die Anlagen auch regulär zertifiziert sind. Bis Mitte 2019 war dies noch nicht nötig. Dann kam die Bundesnetzagentur ins Spiel und die Schwelle zur Genehmigung solcher Anlagen wurde mit drastischen Folgen nach unten. Das heisst, selbst mittelgroße Anlagen müssen die verschiedensten Simulationen durchlaufen, welche teuer und langwierig sind. Das Ergebniss dieses Wahnsinns war, das tausende Betreiber mittlerer Solaranlagen nicht ans Netz konnten und auch den zuviel produzierten Strom nicht ins Netz einspeisen konnten.
Das Genehmigungsverfahren ist gerade für private Stromproduzenten mit kleineren Anlagen ein absolutes Spießroutenlaufen. Wer eine solche Anlage auf dem Dach hat, kann noch lange keine energie nutzen und ins Netz einspeisen. Meist ist der Grundversorger der Hauptverantwortliche, da der Antrag auf Erteilung des Netzes nicht bearbeitet wird. Da fängt man an darüber nachzudenken, ob der Grundversorger Angst um seinen eigenen Profit hat und die Anträge deswegen nicht bearbeitet oder deutlich verzögert. Aber die Bürokratie geht noch einen Schritt weiter. Nach monatelangem Warten auf Zweirichtungszähler, wurden mehreren Betreibern neue Hindernisse in den Weg gelegt. Die Stadtwerke haben angeordnet, dass der Gaszähler, der Wasserzähler und der Elektrozähler mit einer LAN-Verbindung gekoppelt sein müssen. Da fragt man sich doch in der Tat, was dieses soll und warum dieses gefordert wird, zumal es sich da doch um reine Willkür handelt.
Die Bundesregierung wirbt und fordert geradezu die Nutzung von alternativen Strommöglichkeiten. Zumindest in der Theorie. Monatelange Wartezeiten und Kosten die mehr als unnütz sind, sind die harte Realität. Es gibt Firmen, die verkaufen in ganz Deutschland ihre Anlagen und beschäftigen einen ganzen Stab Mitarbeiter, welche sich um die Zulassungen der Anlagen und die Anträge kümmern. Nicht selten kommt es vor, dass die Anträge aufgrund eines Formfehlers zurückgeschickt werden, mit dem Hinweis man solle das richtige Format wählen und den gesamten Antrag erneut einreichen. Besserung ist nicht in Sicht, so dass der nachfolgenden Generation ein Deutschland übergeben wird, welches die Energiewende aufgrund behördlicher Ignoranz und Papierkrieg verschlafen hat.
Wer denkt, dass eine Solaranlage auf dem eigenen Dach die Lösung aller Stromprobleme ist, muss sich schnell eines besseren belehren lassen. Allein der Antrag auf die Erlaubnis eine solche Anlage montieren und in Betrieb nehmen zu dürfen, ist ellenlang. Auch die Zulassung ist, dank der unendlichen Formulare und Anträge, nicht gerade einfach. In Deutschland benötigt man einen langen Atem und viel Geld um den Papierkrieg und den Dschungel besiegen zu können. So wird das definitiv nichts mit der alternativen Energie. Wer lange auf eine solche Anlage warten muss, wird diese Art der Stromerzeugung nicht weiterempfehlen. Nicht, weil es sich nicht lohnt der Umwelt zu helfen, nein, weil man es den Behörden und Grundversorgern nicht Recht machen kann und man ein formular nach dem nächsten und einen Antrag nach dem anderen stellen muss, nur um endlich Strom vom eigenen Dach zu bekommen. Deutschland wird noch an seinem Papierkrieg zugrunde gehen. Es wird Zeit, dass dies auch endlich von den Behörden erkannt und abgestellt wird.