Donald gegen Mickey, was harmlos und sogar etwas witzig klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Am Beispiel von Mickey Mouse und dem damit verbundenen Disney-Konzern und der republikanischen Partei, zeigt sich die ganze Zerissenheit in den USA. Wenn die Rede von der republikanischen Partei in den USA ist, dann ist das untrennbar mit Donald Trump verbunden. Wenngleich er kein Präsident mehr ist und auch kein Parteiamt hat, hebt und senkt er den Daumen zu Personen in der eigenen Partei. Wer noch etwas werden will in der republikanischen Partei, der kommt an Donald Trump nicht vorbei und braucht seine Gunst. Und damit wird auch das Problem deutlich. Das alte Parteiensystem, wo die Republikanische Partei als Wirtschaftsfreundlich galt, ist heute vorbei. Heute spielt die Wirtschaftspolitik, für Konzerne wie Walt Disney World nur noch eine untergeordnete Rolle. Heute geht es vor allem darum, das Narrativ der geklauten Präsidentschaft zu bedienen, aber auch zunehmende Kulturkämpfe. Das beste Beispiel ist dafür die jüngsten Entwicklungen rund um das Abtreibungsrecht und die zunehmende Einschränkung. Aber auch das strikte Festhalten am Waffenrecht, obwohl ein Amoklauf dem nächsten folgt oder beim Thema Einwanderung.
Der Disney-Konzern mit seinem Vergnügungspark steht da für das Gegenteil. Walt Disney World steht für eine offene und liberale Gesellschaft, wo sich jeder wohlfühlen kann und auch soll. Nicht ohne Grund wird der eigene Park als der "Happiest Place on Earth" bezeichnet. Wie notwendig eine wirtschaftsfreundliche Politik wäre, zeigt sich schon auf dem Weg zum Freizeitpark. Während die Florida State Road 535 eine durch und durch kaputte Straße mit vielen Schlaglöchern ist und damit ein Sinnbild für die amerikanische Infrastruktur, sieht das auf dem Gelände vom Disney-Konzern anders aus. Hier hat man eine moderne und intakte Infrastruktur. Für die Republikanische Partei sind solche Unterschiede nicht ungefährlich. Sieht doch ein jeder Besucher und damit jede Wählerin und Wähler diese Unterschiede deutlich. Was für Folgen oder ob es überhaupt Folgen hat, werden die nächsten Wahlen zeigen.