Pandemie und Krieg in Europa, die Welt, vor allem aber Europa befindet sich in einer Dauerkrise. Steigende Rohstoff-, Energie- und Lebenshaltungskosten, aber auch gestörte Lieferketten. Das alles sorgt mittlerweile für eine hohe Inflation, die alleine nur in Deutschland auf fast 8 Prozent kommt. Um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen, wurde die Zinswende von der Europäischen Zentralbank eingeleitet. Die Zeiten von Null-Zinsen und Negativ-Zinsen sind vorbei, die als Reaktion auf die Finanzkrise 2008/2009 eingeführt worden sind. Die Zinswende ist aber nicht nur ein Mittel gegen die Inflation, sondern auch ein Wendepunkt für Sparer. Diese können sich jetzt nach Jahren wieder auf Zinsen freuen. Doch die Zinswende kann auch für Probleme sorgen. So warnt die Finanzaufsicht Bafin deutlich vor erheblichen Problemen für die Banken.
Die Bafin die die Finanzaufsicht über die deutschen Banken führt, spricht von einem perfekten Sturm. Der Grund dafür sind Kredite in den letzten Jahren, die von den Banken ausgegeben wurden. Gerade bei Immobilienfinanzierungen handelt es sich um langfristige Kredite die zu einem günstigen Zinssatz ausgegeben wurden. Und gerade das kann jetzt für die Banken zu einem Problem werden, wenn es um die Refinanzierung der Kredite geht. Doch das ist laut Bafin nur ein Aspekt, ein zweiter ist das steigende Risiko. Steigende Zinsen können aktuell nicht nur für Banken zu einem Problem werden, sondern auch für die Kreditnehmer. Durch die steigenden Zinsen werden auch Finanzierungen teurer. Und so kann das Risiko von einem Kreditausfall nicht ausgeschlossen werden. Und das sind nur zwei der Risiken, die aktuell von der Bafin als Problem für die Banken gesehen werden. Es ist nicht auszuschließen, damit es noch weitere Risiken wie eine Rezession geben wird. Hier wird es maßgeblich darauf ankommen, wie sich die Inflation weiter entwickelt. Und dann auch, ob und in welchem Umfang es Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Wird die Inflation weiter steigen, wird man auch mit höheren und schnelleren Zinsschritten rechnen müssen. Und das kann die Problematik für die Banken, aber auch für die Kreditnehmer weiter verschärfen.
Gerade bei kleinen Banken rechnet die Bafin mit Problemen. Aktuell geht die Bafin hier von einer zweistelligen Zahl an Banken an, die Probleme mit der Zinswende bekommen wird. Bei größeren Banken sieht die Bafin aktuell noch keine Probleme. Es ist aber nicht auszuschließen, damit auch größere Banken noch betroffen sein können. Auch hier wird es maßgeblich darauf ankommen, wie die weitere Entwicklung ist.