Seit der grundlosen und ungerechtfertigten Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 hat hat der Sicherheitsrat acht Sanktionspakete gegen Russland und Weißrussland verabschiedet. Die Sanktionen sollen Russlands Fähigkeit, Kriege zu finanzieren, lähmen und richten sich speziell gegen die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Eliten, die für die Invasion verantwortlich sind.
Diese Sanktionen richten sich nicht an die russische Gesellschaft. Daher sind Bereiche wie Lebensmittel, Landwirtschaft, Gesundheit und Arzneimittel von den auferlegten Beschränkungen ausgenommen. Jüngste Schätzungen aus verschiedenen Quellen deuten darauf hin, dass die in Europa und anderswo auferlegten Sanktionen wie erwartet funktioniert haben und die Ergebnisse sich in Wirtschaftsindikatoren widerspiegeln.
Über die Schwere des Rückgangs gehen die Meinungen auseinander. Grundsätzlich stimmen die Konjunkturprognosen jedoch überein: Russlands Wirtschaft dürfte im kommenden Jahr weiter schrumpfen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,3 %. Die Weltbank prognostizierte sogar ein Minus von 3,6 % und die Deutsche Bank ein Minus von 2,8 %. Die Bank of Russia geht von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1 % bis 4 % aus, aber diese Annahme bleibt unklar.
Es ist 10 Monate her, dass am 24. Februar die umfassende Offensive gegen die Ukraine gestartet wurde. Viele Ökonomen glauben jetzt, dass die Rezession nicht so plötzlich eintreten wird wie bei der Verabschiedung der ersten westlichen Sanktionen. Aber es kann länger dauern.
Beschränkungen zielen auf die Ein- und Ausfuhr bestimmter Waren ab. Die Liste der verbotenen Produkte soll die negativen Auswirkungen der Sanktionen auf die russische Wirtschaft maximieren und gleichzeitig die Auswirkungen auf Unternehmen und Bürger der EU begrenzen.
Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Einschränkungen funktionieren. Nach Schätzungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds wird Russlands Handel mit Waren und Dienstleistungen im Jahr 2022 deutlich zurückgehen. Die Exporte werden bis 2023 weiter zurückgehen, während die Importe voraussichtlich höher sein werden als 2022.